Gütemessstellen im Rheingebiet: Koblenz, Rhein

Bild der Messstation Koblenz, Rhein

aktuelle Wassertemperatur

Gütemessstation Koblenz, Rhein, Wassertemperatur der letzten 31 Tage

ungeprüfte Daten, © BfG

aktueller Sauerstoffgehalt

Gütemessstation Koblenz, Rhein, Sauerstoffgehalt der letzten 31 Tage

ungeprüfte Daten, © BfG

aktueller pH-Wert

Gütemessstation Koblenz, Rhein, pH-Wert der letzten 31 Tage

ungeprüfte Daten, © BfG

aktuelle elektr. Leitfähigkeit

Gütemessstation Koblenz, Rhein, elektr. Leitfähigkeit der letzten 31 Tage

ungeprüfte Daten, © BfG

aktuelle Trübung

Gütemessstation Koblenz, Rhein, Trübungswerte der letzten 31 Tage

ungeprüfte Daten, © BfG

aktuelle Durchflusswerte (berechnet: Pegel Kaub, Rhein + Kalkofen, Lahn) [m³/s]

Pegel Koblenz, Rhein, Durchflüsse der letzten 31 Tage

aus ungeprüften Daten, © WSV

Daten der Vorjahre / ältere Daten

Daten der Wasserbeschaffenheit aus den Vorjahren finden sich in den Zahlentafeln der IKSR (digital ab 1978) sowie in den Zahlentafeln der DK- / FGG Rhein (digital ab 1976).

Historie der Messstation Koblenz, Rhein

Hauptsächlich zur Überwachung der Radioaktivität wurde 1963 eine Wasserentnahmeanlage in der Stromsohle des Rheins in ca. 20 m Uferentfernung beim direkt am linken Rheinufer gelegenen (damaligen) Hauptgebäude der BfG errichtet. Das ca. 1,8 m aus der Sohle herausragende Einlaufstück war zum Schutz vor Geschiebe und Schiffsverkehr in einen Betonblock eingelassen und erhielt eine Haube aus gelochtem Blech. Das kontinuierlich gepumpte Wasser gelangte im Messraum im Keller des Gebäudes über einen Hochbehälter mit Überlauf (zum Abscheiden und Sammeln von Schlamm) zu den Radioaktivitätsmessgeräten. Für die Messung von Kenngrößen, die durch den Überfall verfälscht würden (z. B. Sauerstoff), wurde eine Leitung vor dem Hochbehälter abgezweigt. Kontinuierliche Sauerstoff- und Wassertemperaturmessungen im Dauerbetrieb erfolgten ab 1970. Zusätzlich wurde ein Fischtestbecken mit Goldorfen betrieben.
1975 wurde im Zuge der Umstellung des Untersuchungsprogramms der Arbeitsgemeinschaft der Länder zur Reinhaltung des Rheins (ARGE Rhein) / der Deutschen Kommission zur Reinhaltung des Rheins (DK-Rhein, seit 2012 FGG Rhein) die Messstation Koblenz, Rhein zur automatischen Probenahmestation ertüchtigt, in der ab 1976 die Kenngrößen Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt, elektr. Leitfähigkeit und pH-Wert fortlaufend gemessen und die Ergebnisse analog auf Schreibstreifen registriert wurden. 1978 wurde die Station mit einem automatischen Chlorid-Titrator ausgestattet und automatische Probenehmer (mit Probenkühlung / Tiefgefrierung) zur abflussproportionalen Probenahme (Bezugspegel Koblenz, Rhein) eingeführt. Auch eine Datenfernübertragung war möglich. Aktuelle Messwerte (Wassertemperatur, elektr. Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt und Chloridkonzentration) wurden auf vier Digitalanzeigen in der Eingangshalle des Gebäudes gezeigt.
Nach dem Sandoz-Großbrand 1986 erhielten die Erprobung, (Weiter-)Entwicklung und der Einsatz kontinuierlicher Biotestverfahren zur Gewässerüberwachung Rückenwind. In der Messstation Koblenz, Rhein wurden im Routinebetrieb Algen- und Muscheltests eingesetzt sowie der "Koblenzer Verhaltensfischtest" und ein Daphnientoximeter weiterentwickelt.
Seit 1995 erfolgt die Wasserentnahme 0,5 m unterhalb der Wasseroberfläche mit Tauchpumpen, die ca. 10 m vom linken Rheinufer entfernt auf einem begehbaren Ponton (Messfloß, siehe Stationsfoto) installiert sind. Der Messraum wurde 1996 vom Keller ins Erdgeschoss des Gebäudes verlegt.
Ab 1974 wurden an der Messstation für das Untersuchungsprogramm der IKSR Schöpfproben genommen (Messtelle Koblenz/Braubach) in Fortführung der seit 1953 in Braubach (wenige Kilometer oberhalb von Koblenz) vorgenommenen Untersuchungen. Für das heutige Rheinmessprogramm Chemie erfolgen automatische Probenahmen (Mischproben), manuelle Probenahmen (Stichproben), Schwebstoffgewinnung mit der Durchflusszentrifuge und kontinuierliche Messungen mit Sonden.
Zur Überwachung der Bundeswasserstraßen auf radioaktive Stoffe erfolgen kontinuierliche Direktmessungen und Probenahmen von Wasser und Schwebstoff.
Die Messstation Koblenz, Rhein wurde und wird daneben auch für zeitlich begrenzte Sonderuntersuchungen sowie für die Entwicklung und den Test neuer Probenahme- und Messverfahren genutzt. So wird seit 2020 ein weiterer Messstationsraum zum Testen neuer Online- und Atline-Verfahren im Projekt "Die chemische Monitoring-Station der Zukunft" (MONDE) betrieben.
Informationen zur Messstation Koblenz, Rhein und zur langjährigen Entwicklung der Gewässergüte des Rheins werden auch auf einer Informationstafel des Koblenzer Gewässer-Lehrpfads Rhein-Mosel direkt am Rheinufer bei der Messstation dargestellt.

Quellen:
Eckoldt, M. (1967): Meßstationen zur Registrierung der Wasserbeschaffenheit von Fließgewässern. DGM 1967, H.1, S.3-12
Kleinsteuber, H. (1971): Dokumentation zum Fischsterben im Rhein am 8.-10. Juni 1971. (12 S., 3 Anl.) Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz.
IKSR (1975): Zahlentafeln der physikalisch-chemischen Untersuchungen des Rheins sowie der Mosel/Koblenz 1974.
Bundesminister für Verkehr, Abt. Wasserstraßen (1976): Die Bundeswasserstraßen 1975. Bonn
BfG (1978): Entwicklung von Verfahren und Erweiterung der Meß- und Auswertestation zur Überwachung des Rheinwassers auf die in den Listen der "Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins gegen Verunreinigung" aufgeführten Schadstoffe. Bericht für das Jahr 1977. (Gutachtensammlung)
BfG (1995): Kontinuierliche Messungen der Gewässergüte im Binnen- und Küstenbereich. (BfG-0891, Gutachtensammlung)
BfG (Hrsg.) (2000): Messstation Koblenz/Rhein (Broschüre 20 S.)