Pegel im Rheingebiet: Mannheim, Rhein

Pegel Mannheim, Rhein (© R. Henning, WSA Mannheim)

aktuelle Wasserstände [cm]

Pegel Mannheim, Rhein: Wasserstände der letzten 31 Tage

ungeprüfte Daten, © WSV

Historie des Pegels Mannheim

Um 1800 bestand ein Lattenpegel in rheinischem Fußmaß an der ehemaligen Schiffsbrücke Mannheim beim heutigen Rhein-km 424,95 am rechten Ufer. Regelmäßige Wasserstandsbeobachtungen begannen ab dem 1. Januar 1801. Wahrscheinlich 1817 wurde an diesem Standort ein neuer Lattenpegel mit badischem Fußmaß errichtet. Der Pegel unterlag verschiedenen Nullpunkt-Korrekturen und Versetzungen und wurde schließlich auf der Westseite des südlichen Kammerschleusenhauptes an der oberen Zufahrt zum Rheinhafen installiert. Ab 1. November 1877 war ein neuer Lattenpegel in Metereinteilung an der Ostseite des vorgenannten Schleusenhauptes bei Rhein-km 426 in Betrieb. Zur Ausstattung gehörten ab 1890 auch Schreibpegel und Pegeluhr. Nach Zerstörung der Anlage 1944/45 diente von Dezember 1946 bis August 1949 ein Lattenpegel bei Rhein-km 424,975 als Ersatz, wobei die Höhe des Pegelnullpunkts beibehalten wurde. Aufgrund von Veränderungen der Hafenanlage erfolgte im August 1949 der Austausch des Ersatzpegels gegen einen neuen Lattenpegel bei Rhein-km 425,059. Dieser Pegel wurde 1952/53 mit Pegelhaus, Schreibpegel, Pegeluhr sowie mit einem rheinseitigen Wasserstands-Großanzeiger ausgerüstet. 1956/57 erfolgte eine Verlegung der Pegelanlage an Rhein-km 424,866, wo in einer Treppennische der Kaimauer ein Lattenpegel angebracht wurde. Der zusätzlich installierte Schreibpegel wurde 1968 durch einen Fernschreibpegel ersetzt, ab 1973 ermöglichte ferner ein Lochstreifenpegel die elektronische Datenauswertung aus viertelstündlicher Messung. Im Jahr 2011 wurde der Pegel Mannheim an Fluss-km 424,733 verlegt, da am Pegelhaus Abrissarbeiten erfolgten und am alten Standort fortlaufende Störungen der Messungen infolge des Schiffsanlegerbetriebs auftraten.
Seit Bestehen des Pegels kann bei hoher Wasserführung des Neckars ein Rückstaueinfluss vorliegen. Von 1945 bis Dezember 1957 wurden die Wasserstände zusätzlich durch den Rückstau von Pfeilern und Pfahljochen einer amerikanischen Behelfsbrücke beeinflusst.
Bis 1825, 1831-1852 und 1870-1881 wurde der Pegel täglich einmal abgelesen; ansonsten täglich dreimal, und zwar 1825-1831 morgens, mittags, abends, 1852-1870 sowie ab 1881 um 5:00 Uhr, 13:00 Uhr und 21:00 Uhr. Im Hochwasserfall erfolgten zusätzliche Ablesungen.

Änderungen der Höhe des Pegelnullpunktes über NN bzw. NHN:
ab 01.01.1801: Nullpunkt auf Mittelwasserhöhe
ab ca. 1817: Nullpunkt auf Höhe Hochwasser 1784 (neuer Pegel, von oben nach unten abgelesen)
ab 1825: Nullpunkt 0,6 m erhöht
ab 1827: Nullpunkt 0,3 m tiefer
vor 01.11.1877: NN+ 94,524 m (Pegel an Westseite Kammerschleusenhaupt)
ab 01.11.1877: NN+ 85,124 m (Pegel an Ostseite Kammerschleusenhaupt, Nullpunkt auf Stromsohle)
ab 1956: NN+ 85,158 m (neues System [DHHN 12]; die Höhenlage des Pegels zum Gelände hat sich nicht geändert)
ab 01.11.1998: NN+ 85,128 m (DHHN 85; die Höhenlage des Pegels zum Gelände hat sich nicht geändert)
ab 01.11.2011: NHN+ 85,160 m (DHHN 92; neuer Pegelstandort)
ab 18.07.2017: NHN+ 85,12 m (neues System [DHHN 2016])

Quellen:
Centralbureau Meteorol. Hydrogr. Ghzgt. Baden (Hrsg.)(1884): Beitr. Hydrogr. Ghzgt. Baden 1
Centralbureau Meteorol. Hydrogr. Ghzgt. Baden (Hrsg.)(1889): Der Rheinstrom
WSA Mannheim (o. J.): Pegelstammbuch Mannheim-Rhein (I.O.)